Robert Farken: “Ich bin kein lauter Typ”
Wenn es ums schnelle Runden drehen geht, kommt man in Deutschland an Robert Farken nicht vorbei. Weder im Stadion, noch auf der Straße.
Photos: Florian Kurrasch
Robert Farken fällt auf – der 26-jährige Leipziger ist Deutschlands schnellster 1500-Meter-Läufer. Nach beeindruckenden Comebacks von schweren Verletzungen mischt er dieses Jahr auch in der Diamond League, der höchsten Liga der Leichtathletik, mit. Doch wer ist dieser platinblonde Athlet mit den spielerischen Tattoos wirklich?
Robert ist bescheiden - aber er kennt seine Stärken. “Ich weiß, dass ich eine gute Form hab”, sagt er vor seinem ersten Start bei der Diamond League in Doha. “Ich bin in der obersten Liga angekommen. Es geht für mich darum, das unter Beweis zu stellen, dass ich mich hier behaupten kann - und mich für weitere Diamond League Läufe zu empfehlen.” Das Rennen beendet er auf Rang 12 in 3:35:59 Minuten. “The rust is busted”, kommentiert er auf Instagram - soll heißen: Er fängt gerade erst an, auch wenn er mit einem besseren Ergebnis bei seinem ersten Saisonrennen gerechnet hatte. Eine Woche später in Rehlingen lief es schon besser für ihn. Mit 3:34 konnte er beim Pfingstsportfest lief er die deutsche Jahresbestleistung.
Robert Farken bleibt sich treu - und das kommt gut an
Mit seinem selbstbewussten Auftreten, seinen Sprüche und seinem Style fällt Robert in der Laufszene auf. Doch wie wichtig ist ihm das ganze Image-Ding? “Ich mache das für mich”, sagt er. “Mir ist es wichtig, dass ich mich in meinem Körper wohl fühle, in der Haut, in der ich stecke und in der Kleidung, die ich trage.” Robert wirkt authentisch, er will sich treu bleiben - und das kommt gut an. Auf Instagram hat er 127.000 Follower und gilt als ein Influencer.
“Ich versuche, den Mut zu haben, das zu machen, worauf ich Lust habe, was mir gefällt - und womit ich mich gut fühle”, erklärt Robert. “Am Ende des Tages gibt mir das Selbstbewusstsein und ich kann performen.” Sein von anderen empfundener Style, das sei eben sein Geschmack, sagt Robert. “Vielleicht sieht mein Style nach außen lauter aus - aber ich bin ja eigentlich kein lauter Typ. Es gibt mir einfach Selbstbewusstsein.”
“Ich versuche, den Mut zu haben, das zu machen, worauf ich Lust habe, was mir gefällt - und womit ich mich gut fühle.”
- Robert Farken
Sein nächster großer Auftritt ist die Diamond League in Oslo. Dort will sich Robert nicht nur in der “Champions League” der Leichtathletik behaupten - sondern zeigen, dass er dazugehört, auch wenn auf seine eigene Art. Mit seinen sportlichen Leistungen und seiner individuellen Persönlichkeit zeigt Robert, dass man als Läufer erfolgreich sein kann, ohne sich komplett den konventionellen Erwartungen und Normen anzupassen.