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Creators in Running: Erin Groll
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Creators in Running: Erin Groll

Erin Groll ist ein Creative aus Kapstadt und Co-Founder des Community Track Club. Sie setzt sich für die weibliche Repräsentation in der Branche ein und balanciert gleichzeitig ihre Rollen als Läuferin, Fotografin und Mutter.

Words: Sven Rudolph
Photos: Erin Groll

Editor's note: In unserer Serie “Creator in Running” beleuchten wir die Geschichten und Kreativität talentierter Menschen, die das Wesen des Laufsports einfangen und so dazu beitragen, den Sport zu verändern. Die Serie soll die Verbindung von Kunst und der Laufsport-Community zeigen und neue Content Creator inspirieren.

más: Wie hat sich deine Reise in der Fotografie mit deiner Leidenschaft fürs Laufen überschnitten?

Erin: Ich arbeite seit etwa 12 Jahren im kreativen Bereich. Nach der Schule habe ich Fotografie studiert, ohne eine klare Richtung zu haben. Ich habe damit angefangen, Bands und Musik zu fotografieren und habe mich selbst wie ein Rockstar gefühlt. Doch der Lebensstil führte mich in eine toxische Umgebung mit zu viel Alkohol und Partys. Ich habe dann erkannt, dass ich eine große Veränderung brauche.

Als ich mit dem Trinken aufhörte, begann ich zu laufen. Da ich in der Schule Sport gemacht hatte, wusste ich, dass es mir helfen könnte, neue Freunde zu finden und meine Gesundheit zu verbessern. Im Laufe der Zeit hat mir das Laufen geholfen, fitter, gesünder und emotional stärker zu werden. Ich begann, mich für Menschen in ihrer natürlichen Umgebung zu fotografieren zu interessieren, was als "environmental portraits" bekannt ist. Ich wechselte von der Fotografie von Menschen auf der Bühne zur Fotografie von Läufern, mit denen ich nun meine Zeit verbrachte.

Vor zwei Jahren habe ich mich dann komplett selbstständig gemacht und konzentrierte mich auf eine Nische in der Sportfotografie. Ich denke, dass es überall, aber besonders in Südafrika, nicht viele Frauen in diesem Bereich gibt. Ich glaube, je mehr Frauen in der Sportfotografie sichtbar sind, desto mehr ermutigt es andere, dies als eine mögliche Karriereoption zu sehen. Es ist so wichtig, dass Frauen in allen Bereichen des Lebens sichtbar sind.

Welchen Rat würdest du Frauen geben, die in diese Welt eintauchen möchten?

Bleib standhaft und arbeite mit anderen Frauen zusammen. Es ist hilfreich, eine unterstützende Gemeinschaft zu haben und zu wissen, dass man genauso sehr dort hingehört wie jeder andere. Sei selbstsicher, weil deine Arbeit ist genauso gut, wenn nicht sogar besser, und indem du standhaft bleibst, ebnest du den Weg für mehr Frauen in der Zukunft. Das zeigt, dass es eine realistische Karriereoption ist und ermutigt andere.

Als ich im Sportbereich anfing, waren Frauen auf diesem Gebiet sehr selten. Jetzt gibt es unglaubliche Frauen wie Aisha, Courtney White und Lea, die großartige Arbeiten erstellen. Ihre Präsenz und ihr Talent sind so inspirierend. Je mehr Frauen dies tun, desto besser sind wir vertreten. Es ist wichtig, das weiter voranzutreiben, damit mehr Frauen dies als mögliche Karriere sehen

Balanceakt: Olympische Athletin jongliert Training und Mutterrolle

Dies mag nicht das technisch brillanteste Foto sein, aber es zeigt Bianca Williams, die olympische Athletin, die in Südafrika trainiert und gleichzeitig Mutter ihres Sohnes Zuri ist. Dieses Foto zeigt den Balanceakt, den sie zwischen ihrem Training als Spitzensportlerin und der Unterhaltung ihres vierjährigen Sohnes meistert. Hier passiert eine Menge, und ich denke, Mütter können sich damit gut identifizieren. Zuri verbringt Zeit mit ihren Teamkollegen, und es ist erstaunlich, wie sehr sich das ganze Team um ihn kümmert. Es zeigt, dass Laufen in Wirklichkeit ein Teamsport ist.

Wann hattest du diesen Moment, in dem du realisiert hast: "Ja, ich bin Fotograf – das ist meine Karriere"?

Interessante Frage! Ich hatte einige surreale Momente, in denen ich mich mit der Kamera in bestimmten Situationen wiederfand. Einer der größten war letztes Jahr in Südafrika, als ich den berühmten Comrades Marathon dokumentierte. Ich bin in Durban aufgewachsen, wo das Rennen beginnt, und wusste, wie tief es in der südafrikanischen Kultur verwurzelt ist. Man wächst damit auf, dieses Rennen zu unterstützen, sitzt als Kind da und klatscht den Läufern zu, ohne zu wissen, warum man es tut, aber man tut es.

Ich hatte eine britische Athletin, Carla Molinaro kennengelernt und wir wurden Freunde. Ich schlug vor, ihr Rennen von Anfang bis Ende zu dokumentieren und in Echtzeit Updates auf ihrem Instagram zu posten. Sie belegte am Ende den dritten Platz und absolvierte das Rennen in etwas mehr als sechs Stunden. Ihre Geschichte erzählen zu können, war einfach unglaublich. Dort zu sein, ihre Reise zu teilen und am Ziel des Rennens zu stehen, war ein Karrierehighlight. Die positive Resonanz in den sozialen Medien bestätigte, dass meine Nische in der Sportberichterstattung tragfähig war. Die Leute liebten es, eine andere Seite dieses ikonischen Rennens zu sehen und sowohl ihre Leistung als auch die einzigartige Perspektive, die wir boten, zu schätzen.

Diese Athleten durchlaufen bei dieser Art von Rennen extreme Höhen und Tiefen. Wie gehst du damit um, wenn du sie den ganzen Tag über fotografieren und begleiten musst?

Für mich ist es entscheidend, Athleten in schwierigen Zeiten festzuhalten, da es die gesamte Geschichte erzählt, egal ob es ein großartiges Rennen war oder nicht. Es ist verlockend, sie nur in ihren besten Momenten zu zeigen, aber es ist wichtig, ihre Menschlichkeit zu offenbaren. Diese unglaublichen Athleten erleben die gleichen Emotionen wie alltägliche Läufer wie wir. Ihre gesamte Reise zu teilen, macht sie nahbar und nachvollziehbar.

Das emotionale Nachspiel

Das ist Guillaume Ruel, diesen Februar in Südafrika den europäischen 50k-Rekord aufgestellt hat. Dieses Foto zeigt ihn wenige Minuten nach dem Zieleinlauf und fängt die emotionale Seite des Laufens ein. Es geht hier nicht um Freude im Ziel, sondern darum, wie es im bewusst wird, was er gerade durchgemacht hat. Er lief die 50 km mit einem Durchschnittstempo von 3:20/km bei verrücktem Wind. Es ist eine unglaubliche Leistung, und dieser Moment zeigt, wie es bei ihm ankommt, etwa so wie: „Oh mein Gott, was habe ich gerade durchgemacht?“

Hatte deine Rolle als Co-Founder und der Aufbau des Community Track Clubs Einfluss auf deine Karriere?

Auf jeden Fall! Wir veranstalten jeden Monat ein Event, bei dem ein Elite-Athlet ein kostenlosese Training für die Community leitet. Es ist eine wirklich lustige und inklusive Veranstaltung. Die Läufer lernen Übungen und Steigerung kennen und werden von einem Profi durch eine richtige Trainingseinheit geführt. Die Gruppe wird in Tempogruppen und Bahnen aufgeteilt, so dass jeder Läufer, unabhängig von seinem Tempo, an der Einheit teilnehmen kann.

Dieses Event ist ein bedeutender Teil meiner Karriere. Ich habe dadurch viele Menschen kennengelernt und wertvolle Beziehungen aufgebaut. Als wir angefangen haben, habe ich den gesamten Content erstellt, um das Event zu verbereiten und wachsen zu lassen. Inzwischen haben wir viele andere, die jede Woche erstaunlichen Content produzieren. Es fühlt sich an, als hätte ich meine ganze Berufserfahrungen in dieses Community eingebracht, von der Online-Präsenz bis hin zum Storytelling und Content-Erstellung. Es ist wie ein Portfolio-Stück, das alles zeigt, was ich im Laufe der Jahre gelernt habe, vereint in einem Projekt, dem Community Track Club.

Eine erstaunliche Entwicklung beim Community Track Club ist, dass wir uns kürzlich für den Sommer mit On zusammengetan haben und für drei Monate als Teil der ON:TRACK:NIGHTS-Reihe in London, Paris und Wien auftauchen werden.

Du bist Läuferin, Fotografin, Videografin, Community-Leader und Familienmensch. Wie schaffst du es, das alles unter einen Hut zu bringen?

Es ist sehr herausfordernd. Ich habe eine dreijährige Tochter, die das Licht meines Lebens ist und mir so viel beigebracht hat, aber alles zu balancieren ist definitiv schwierig. Zum Glück leben die Eltern meines Mannes in Kapstadt, sodass wir zusätzliche Unterstützung haben. Ein berufstätiger Elternteil zu sein, ist hart und man muss Opfer bringen. Ich muss bei der Arbeit gut überlegen, welche Projekte ich annehme, obwohl ich gerne alles annehmen würde.

Man muss Hilfe suchen und ein Support-Netzwerk aufbauen. Mein Mann unterstützt meine Karriere sehr, was großartig ist, da es beängstigend ist, freiberuflich zu arbeiten. Sein Glaube an mich hat mir geholfen, an mich selbst zu glauben. Unsere Tochter Evie versteht, was Laufen ist, und kommt auch oft zu Rennen, wo sie mit einer Kuhglocke wedelt und für die Läufer applaudiert. Laufen ist ein großer Teil unseres Lebens, und sie weiß das schon jetzt.

Laufen macht mich auch zu einem besseren Elternteil. Ich bin geduldiger und toleranter. Ich habe enormen Respekt vor Eltern, die das ohne Unterstützung schaffen und Arbeit und Familie jonglieren. Es ist ein ständiger Balanceakt, aber ich bin dankbar, dass ich laufen kann.

Eine nationale Ikone aus nächster Nähe

Das ist Wayde van Niekerk, unsere nationale Berühmtheit und 400-m-Weltrekordhalter. Anfang des Jahres hatte ich die Gelegenheit, eine seiner Trainingseinheiten in Südafrika zu fotografieren. Das Bild zeigt die Erleichterung nach einer sehr harten Trainingseinheit. An diesem Tag trainierten viele Schulkinder auf der gleichen Bahn. Wayde nahm sich die Zeit, jeden von ihnen zu begrüßen und bescherte ihnen einen unvergesslichen Tag. Sie konnten nicht glauben, dass sie auf der gleichen Laufbahn wie er trainierten.

Womit fotografierst du?

Ich fotografiere mit einer Sony A74 und einem 24-70mm Objektiv. Ohne ND- und Black Mist-Filter kann ich nicht leben, besonders wenn ich mitten am Tag bei grellem Sonnenlicht fotografiere. Diese Filter machen einen großen Unterschied und ermöglichen es mir, auch unter schwierigen Bedingungen schöne Aufnahmen zu machen.

Was wäre dein Traumprojekt, wenn du dir etwas aussuchen könntest?

Ich würde mich gerne auf Elite-Leichtathleten konzentrieren und ihren Weg und ihre Emotionen bei der Vorbereitung auf große Ereignisse festhalten. Besonders gerne würde ich unser südafrikanisches Team bei der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele unterstützen und unsere unglaublichen Läufer in Szene setzen.

Erin, danke für das Gespräch!

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