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Creators in Running: Lea Kurth
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Creators in Running: Lea Kurth

Wir haben uns mit Lea Kurth, Foto- und Videografin aus Bern unterhalten. Obwohl sie erst seit kurzer Zeit in der Laufszene tätig ist, hat sie bereits einen wesentlichen Beitrag zum medialen Erfolg des OAC Europe geleistet und der Laufszene in Europa ihren Stempel aufgedrückt.

Words: Sven Rudolph
Photos: Lea Kurth

Editor's note: In unserer neuesten Serie “Creator in Running” beleuchten wir die Geschichten und Kreativität talentierter Menschen, die das Wesen des Laufsports einfangen und so dazu beitragen, den Sport zu verändern. Die Serie soll die Verbindung von Kunst und der Laufsport-Community zeigen und neue Content Creator inspirieren.

Leas Weg in die Welt der Foto- und Videografie war glücklich. Zunächst begann sie eine Karriere in den Sozialwissenschaften, erkannte jedoch schnell, dass ihr Herz für kreative Projekte schlug. „Ich war schon immer kreativ, habe viel gemalt und gebastelt“, sagt Lea und erzählt von ihrem Umstieg auf Multimediaproduktion. Diese Veränderung war nicht nur ein Wechsel des Studienfachs; es war ein Sprung hin zu ihrer wahren Leidenschaft. Ein Praktikum bei einer Produktionsfirma in Berlin hat Leas Leidenschaft für die Branche geweckt und sie dazu inspiriert, eigene Inhalte zu erstellen und die Welt durch ihre Kamera zu erkunden.

Für Lea ist Fotografie nicht nur das Einfangen von Momenten, sondern auch das Annehmen von Herausforderungen und das Lernen aus jeder Erfahrung. Beim Reflektieren ihres schnellen Wachstums im Beruf sagt sie: „Je mehr man es tut, desto besser wird man darin.“ Ihr abenteuerlustiger Geist und ihre Bereitschaft, auch bei Unsicherheiten für neue Chancen offen zu sein, hat nicht nur ihre Fähigkeiten verbessert, sondern auch Türen geöffnet.

más: Wann begann deine Reise als Fotografin und wie hat sich dein Stil im Laufe der Jahre entwickelt?

Lea: Ich habe zuerst Sozialwissenschaften studiert, aber das hat mir gar nicht gefallen. Da ich schon immer kreativ war, suchte ich nach einem Studiengang in diesem Bereich und habe einen Studiengang namens Multimediaproduktion entdeckt, der Film, Fotografie und Marketing umfasst. Um diesen zu studieren zu können, absolvierte ich ein Praktikum bei einer Produktionsfirma in Berlin und wusste sofort, dass es das Richtige für mich ist. Dieses positive Feedback hat mich ermutigt, die Fotografie weiterzuverfolgen. Im Jahr 2021 kaufte ich meine erste Kamera und begann zu fotografieren. Ich bin auch zu einem Training von meinem Freund gegangen, wo ich ein paar Fotos gemacht und bearbeitet habe. Das Team meinte dann: "Oh, die sehen ja ganz gut aus". und ich dachte mir: “Oh, wirklich? Mir gefallen sie auch.” Und so ging es dann weiter.

Seitdem ist meine Fotografie mutiger geworden. Da ich mich auf die Story der Athleten fokussiere, habe ich viel Spielraum, um Dinge auszuprobieren. Ich experimentiere mehr mit Perspektiven, Beleuchtung und dem Einfangen von Momenten, die nicht sofort offensichtlich sind. Dadurch habe ich viel Sicherheit gewonnen.

Die Kunst der Bewegung in der Lauffotografie

Dies ist eines meiner Lieblingsfotos, da es die Bewegung und das Gefühl einfängt, mitten im Geschehen eines Trainings zu sein. Obwohl es sich um ein Bild handelt, möchte ich das Gefühl der Bewegung vermitteln und finde, dass auch nicht immer alles perfekt zu erkennen sein, um ein interessantes Ergebnis zu haben. Es geht vor allem darum, den Moment festzuhalten. Mit diesem Foto habe ich nicht nur meine Selbstkritik auf die Probe gestellt, sondern auch gelernt, meine Fähigkeiten zu schätzen.

Welchen Herausforderungen bist du in deiner bisherigen Karriere als Fotografin begegnet und wie hast du sie bewältigt?

Generell besteht meiner Meinung nach die größte Herausforderung darin, die steile Lernkurve zu akzeptieren und sich auf Unbekanntes einzulassen. Ich sage immer "ja" zu Möglichkeiten, auch wenn ich mir nicht sicher bin, wie das Ergebnis aussehen wird. Diese Herangehensweise hat mir geholfen, schnell in der Branche Fuß zu fassen. Es geht darum, mutig zu sein, neue Dinge auszuprobieren und aus jedem Versuch zu lernen. Ich denke, ich habe noch viel zu lernen, aber die Lernkurve ist wirklich steil. Denn je öfter man es tut, desto besser wird man darin. Ich denke, das macht die Fotografie so besonders und für alle zugänglich.

Es ist wichtig, so viel wie möglich zu fotografieren und jede Gelegenheit zu nutzen. Man sollte aus seiner Komfortzone ausbrechen und sich selbst herausfordern. Es ist auch wichtig, seine Arbeit zu teilen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Neue Perspektiven beim New York City Marathon

Das Fotografieren beim New York Marathon war für mich eine einzigartige und aufregende Erfahrung. Es war das erste Mal, dass ich ein so großes Rennen fotografiert habe und die gemeinsame Begeisterung für das Laufen wirklich spüren konnte. Die Energie und der Enthusiasmus der Läufer und Zuschauer haben mir eine neue Perspektive gezeigt und mich herausgefordert, mit neuen Blickwinkeln und Bearbeitungstechniken zu experimentieren. Die lebhafte Atmosphäre der Stadt hat mich inspiriert, meinen üblichen Stil weiterzuentwickeln.

Wie gehst du als Fotografin mit der Situation um, eng mit den Athleten zusammenzuarbeiten und oft als einzige Kreative am Start zu sein?

Ich fühle mich sowohl allein als auch in Gruppen wohl und kann mich leicht an neue Menschen und Umgebungen anpassen. Meine Arbeit mit Athleten geht oft über die beruflichen Grenzen hinaus und entwickelt sich zu Freundschaften, vor allem weil ich viel Zeit mit ihnen verbringe, wie zum Beispiel mit dem Team von OAC Europe.

Dieses Verständnis und die Nähe schaffen eine entspannte Atmosphäre, die für authentische Aufnahmen wichtig ist, da die Athleten vor der Kamera dann lockerer sind. Vertrauensvolle Beziehungen verbessern die Qualität meiner Arbeit und ermöglichen es mir, echte Momente hinter den Kulissen einzufangen und die wahre Essenz ihrer Hingabe und ihres Trainings festzuhalten.

Spotlight-Moment: Wertschätzung einer Laufikone

Dieses Bild von Keely Hodgkinson war etwas ganz Besonderes für mich. Zu dem Zeitpunkt habe ich gerade erst mit dem Fotografieren begonnen, weshalb ich mich umso mehr gefreut habe, als sie das Foto geteilt hat. Es war eine Bestätigung für mich, meine Arbeit auf diese Weise anerkannt zu sehen. Mit der Belichtung zu experimentieren, war schon immer etwas, das mir Spaß gemacht hat, und es ist aufregend zu sehen, wie es bei anderen ankommt. Die positive Reaktion auf dieses Bild hat mein Selbstvertrauen definitiv gestärkt.

Als eine der wenigen weiblichen Fotografinnen in der Laufgemeinschaft, was denkst du über die Gender-Dynamik in der Sportfotografie?

Definitiv ein interessantes Thema! Ich denke, dass es wichtig ist, in jedem Bereich Vorbilder zu haben, zu denen man aufschauen kann. Zum Beispiel habe ich, als ich anfing, zu Cortney White oder Aisha McAdams aufgeschaut (und tue es immer noch). Obwohl ich eine von wenigen Frauen in diesem Bereich bin, habe ich dadurch nie irgendwelche Nachteile empfunden. Aber es ist wahr, als Fotografin bei größeren Leichtathletikveranstaltungen zu arbeiten, wo jeder versucht, 'das eine Foto' zu bekommen, kann eine raue Arbeitsumgebung sein. Ich hoffe, dass noch mehr Vorbilder dazukommen und mehr Frauen diesen Weg wählen, damit die Branche mit der Zeit vielfältiger und inklusiver wird, basierend auf Talent und Kreativität.

Womit fotografierst du?

Ich nutze hauptsächlich meine erste Kamera, die Sony Alpha 7, und auch die Ricoh GR III. Die Ricoh ist aufgrund ihrer Qualität und ihres Preises die perfekte Kamera für Einsteiger. Sie ist kompakt und liefert dennoch eine unglaubliche Bildqualität, was sie perfekt macht, um sie überall hin mitzunehmen und mit ihr zu experimentieren. Neben meinen Kameras liebe ich es, mit Blitzgeräten und Pro Mist Filtern zu arbeiten, um meine Aufnahmen zu verbessern und vor allem mit der Belichtung zu spielen.

Auf welche zukünftigen Projekte freust du dich?

Ich suche ständig nach neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, verschiedene Sportarten zu entdecken und ihre einzigartigen Stories einzufangen. Ich möchte meinen Horizont erweitern und weiter dazulernen.

Ich würde auch gerne andere Sportarten fotografieren, insbesondere den Radsport, die Ästhetik ist einfach so schön. Aber im Laufsport ist immer so viel los, dass ich noch nicht dazu gekommen bin. Ich liebe es generell, Ausdauersportarten zu fotografieren und will irgendwann auch unbedingt mal Wintersportarten fotografieren, insbesondere Langlauf. Ich bin nämlich in den Bergen aufgewachsen und habe selbst viel Langlauf gemacht. Eines Tages würde ich das gerne auch professionell fotografisch begleiten.

Lea, vielen Dank für das Gespräch!

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