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Max Thorwirth: Keine Angst vor der Meile!
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Max Thorwirth: Keine Angst vor der Meile!

Warum eigentlich immer nur Marathon? Profiläufer Max Thorwirth möchte die Meile als Wettkampfstrecke für alle in Deutschland etablieren. Er stellt mithilfe eines kleinen Teams die “New Balance Kö Meile” in Düsseldorf auf die Beine. Dabei ist er nicht nur Renndirektor, sondern rennt auch selber mit. Das ist eine kleine Revolution.

Words: Agata Strausa
Photos: Fellusch

Im Interview mit Maximiliam Thorwirth

Profiläufer für New Balance, stellvertretender Athletensprecher beim DLV und kritische Stimme beim @auslaufenpodcast. Max Thorwirth lebt Laufen und will im Laufsport etwas verändern. Seit letztem Jahr ist er auch Veranstalter eines Laufevents, der @nbkoemeile in Düsseldorf, eine Novum in Deutschland, das frischen Wind in die Szene bringt.

Instagram: @maximilian_thorwirth

Max Thorwirth ist einer der besten Mittelstreckenläufer Deutschlands und seit seinem achten Platz über 3.000 Meter bei der Hallen-WM auch in der Weltspitze angekommen. Der Mann vom SFD 75 Düsseldorf-Süd kann aber nicht nur sehr schnell laufen - er weiß auch, wie man coole Laufwettkämpfe veranstaltet. Die “Kö Meile”  in Düsseldorf, die er erst vor einem Jahr ins Leben gerufen hat, hat sich bereits zu einem Highlight im deutschen Laufkalender etabliert. Mit New Balance hat er einen Partner gefunden, der ihn sowohl als Spitzensportler als auch Renndirektor unterstützt. Die diesjährige Ausgabe der “Kö Meile” war ein voller Erfolg. Wie das Rennen über eine der bekanntesten Einkaufsstraßen Deutschlands gelaufen ist, lest ihr hier.

Kurz vor dem Wettkampftag haben wir Max im Athletenhotel in Düsseldorf getroffen. Während andere Starter sich in ihrem Zimmer ausruhen konnten, pendelte der 28-Jährige zwischen Flughafen, Rennstrecke und Unterkunft hin und her. Ständig das Handy am Ohr, um noch die letzten Dinge vor dem großen Tag zu organisieren. Wie macht er das?

más: Welche Strecke läufst du am liebsten im Wettkampf, Max?

Max: 3.000 Meter ist die klare die Antwort! Das Problem bleibt, dass es die international im Freien nicht gibt. Und dann zwischen 1.500 und 5.000 Meter würde ich 1.500 Meter sagen, aber wahrscheinlich nur, weil der Fokus auf den 5.000m liegt und ich deshalb mit etwas mehr Lockerheit an die 1.500m rangehen kann.

Bei der “Kö Meile” werden nun 1.609,34 Meter und 5 Kilometer angeboten. Sind das einfach die besten Strecken?

Das sind natürlich die allerbesten Strecken! (lacht) Hat aber doch eher damit zu tun, dass wir bei der “Kö Meile” ein anderes Konzept fahren. Es geht nicht darum, immer länger zu laufen. Wir wollten auch mal ein Angebot schaffen, wo es darum geht, schnell zu laufen - jeder für sich. Viele haben immer noch Angst vor der Meile, weil sie denken, dass sie da so schnell laufen müssen. Aber darum geht es gar nicht. Auf der Königsallee-Runde, die 1,3 Kilometer lang ist, kann man auch keine 10 Kilometer laufen lassen. Wir wollen aber auch nicht weg von der Königsallee, weil wir entlang der Strecke Stimmung etablieren wollen.

Wie bist darauf gekommen, dieses Rennen ins Leben zu rufen?

Ich habe früher schon beim Düsseldorfer Marathon und beim Vorgänger, dem Kö Lauf, mitgearbeitet und habe mitbekommen, dass daraus nichts mehr wird - so nach der Corona-Pandemie. Dann habe ich mit meinem Papa und meinem Bruder drüber geredet. Wie das unter Läufern so ist, hat man ja immer so eine Idee, was man anders oder besser machen würde. Dann haben wir das ziemlich kurzfristig entschieden, als sich die Gelegenheit ergeben hat und es sonst keinen Lauf gegeben hätte. Ich fand es wichtig, nach Corona für die Kinder und ganz Düsseldorf etwas anbieten zu können. Innerhalb von vier Monaten haben wir das ganze dann im letzten Jahr auf die Beine gestellt.

Was macht ihr denn besser als die Läufe davor?

Ich möchte das gar nicht mit anderen Läufen vergleichen, ob besser oder schlechter. Wir sind sehr darauf bedacht, ein bisschen moderner zu sein und wir haben in allen Bereichen eine sehr große Affinität zum Laufen und zur Leichtathletik. Ob es das Organisationskommitee ist oder die einzelnen Helfer, die an der Strecke stehen: Sie haben alle das Gespür für diese Kleinigkeiten, die eine Läuferin oder ein Läufer braucht. Bei uns steht die Community, das Zusammensein und den Laufsport feiern, im Vordergrund. Die Cheering-Zone, DJ Truck und den Vibe der Running Crews mitnehmen - ich denke, das ist, was uns auszeichnet. Und natürlich die Strecke! Wir sind die einzige Straßenmeile Deutschlands.

Du bist in Düsseldorf sehr gut vernetzt. Welche Rolle spielt die Community für dich?

Die Community spielt eine sehr große Rolle! Ohne die Düsseldorfer Community würde es das hier nicht geben. Wir haben auch den Claim, “aus der Community für die Community” - und so funktioniert es auch. Vor fünf oder sechs Jahren war die Laufcommunity in Düsseldorf ziemlich tot, hatte ich das Gefühl. Wir haben nicht viele große Vereine oder Leute im Spitzensport, es gab keine Szene. Aber die Bridge Runners als Running Crew haben neuen Wind in die Stadt gebracht, genauso wie jetzt auch die Kraft Runners. Die Düsseldorfer Vereine sind auch sehr offen dafür. So hat etwa mein Verein, der SFD, auch schon mit den Bridge Runners ein Track Event veranstaltet. Es findet also auch eine Vernetzung zwischen Vereinen und Crews statt. Düsseldorf als Sportstadt hat auch als Stadt eine hohe Affinität, so etwas zu unterstützen.

“Es macht einen Unterschied, ob ein Läufer die Gitter aufbaut oder die Schilder aufhängt. Da steckt eine andere Liebe dahinter.””

- Max Thorwirth

Es wird immer größer! In unserem ehrenamtlichen Kernteam sind 15 Leute, wovon fünf so gut wie täglich damit beschäftigt sind - auch wenn sie noch ihre normalen Jobs haben. Jetzt vor Ort werden es knapp 200 Leute, die für die unterschiedlichen Aufgaben verantwortlich sind. Andere würden sagen, es ist egal, ob ein Leichtathlet oder Läufer die Gitter aufbaut oder die Schilder aufhängt. Aber da steckt schon eine andere Liebe dahinter, als wenn das eine Agentur machen würde. Deshalb sind wir sehr froh, dass wir so viele Helfer haben, die uns unterstützen. Ohne Ehrenamtliche kann man hier nichts machen. Da bin ich einfach dankbar.

Du bist nicht nur der Race-Organizer, sondern auch einer der Elite-Starter. Wie ist das für dich?

Es ist eine große Herausforderung. Die “Kö Meile” ist wie ein Start-up, wir sind darauf angewiesen, sehr viele Dinge selbst zu erledigen, mal länger an etwas zu sitzen. Start-up-Mentalität ist aber leider genau das Gegenteil von Leistungssportler-Mentalität, wo Schlaf und Regenration wichtig sind. Ich bin sehr dankbar, dass mir das Team über das Jahr hinweg sehr viel abnimmt. Klar, die Woche vor der “Kö Meile” ist nicht die perfekte Profisportler-Woche. Aber das macht mir auch Spaß und ich bin froh, die Meile aus der Läuferperspektive zu erleben.

“Das Ziel ist, dass die “New Balance Kö Meile” Tradition wird.”

- Max Thorwirth

Könntest du dir etwas in die Richtung auch nach deiner Profi-Karriere vorstellen?

Ich will auf jeden Fall im Sportveranstaltungsbereich etwas machen. Es ist super schön, während der Karriere schon sehr viel “hands-on” zu lernen. Man muss natürlich schauen, wie man die “Kö Meile” dann aufzieht. Wir werden nicht zehn Jahre lang eine Veranstaltung hinstellen können, bei der niemand einen Cent verdient. Das Ziel ist, dass die “New Balance Kö Meile” Tradition wird. Was daraus beruflich wird, darum kümmere ich mich in ein paar Jahren.

Vielen Dank für das Gespräch!

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