Trailrunning 101: Equipment, Events, Elite
Trailrunning ist der neueste Trend in der Laufszene. Immer mehr Menschen tauschen Asphalt gegen Waldpfade und Berge - und entdecken dabei eine ganz neue, rauere Seite des Sports. Um bei der nächsten Debatte nicht den Anschluss zu verlieren, verraten wir euch hier die Basics rund um Equipment, Events und Elite.
Worte von Lukas Motschmann
Fotos von Florian Kurrasch
Die Basics für Beginner
Was ist Trailrunning?
Laufen abseits von Asphalt – auf Waldwegen, Bergpfaden oder Schotterpisten. Natur pur, Abenteuer garantiert!
Equipment
1. Schuhe mit Grip für unebene Trails, z.B. die im Februar 2025 erhältlichen Salomon S/Lab Ultra Glide, die wir bereits auf dem Schneeberg in Österreich testen durften. Dank der neuen reliveSPHERE Technologie und 4mm Stollen fühlt man sich auch auf rutschigen Passagen und wechselnden Untergründen stets sicher.
2. Leichter Rucksack mit Elektrolytgetränken und Snacks: Alle 30 min einen kleinen Schluck trinken und ca. 30g Kohlenhydrate (Gels, Datteln, salzige Nüsse) zu sich nehmen.
3. Bequeme, atmungsaktive Kleidung (Zwiebelprinzip).
Technik
1. Kurze Schritte für Kontrolle. Hohe Frequenz über den Vorfuß, um beim Rutschen die Ferse als “Notfallgrip” zu haben.
2. Bergauf: Tempo raus, gleichmäßig. Gehen bzw. Hiken ist genauso normal wie der Einsatz von Stöcken.
3. Bergab: Nach vorne lehnen, nie „blockieren“.
Safety First
1. Immer jemandem sagen, wo du läufst.
2. Ein Handy + Erste-Hilfe-Kit dabei haben.
3. Die wichtigsten Notrufnummern notieren.
Die größten Rennen der Welt
UTMB (Ultra-Trail du Mont-Blanc)
Das „Champions League“-Finale im Trailrunning. 171 km, 10.000 Höhenmeter, Mont-Blanc-Massiv – einfach legendär.
Western States 100
Das älteste 100-Meilen-Rennen der Welt, durch die Sierra Nevada in den USA.
Hardrock 100
100 brutale Meilen durch Colorado, mit über 10.000 Höhenmetern – ein Klassiker für Hardcore-Trailrunner.
Golden Trail Series (Zegama-Aizkorri)
Das „Rockstar-Rennen“ der Skyrunning-Szene. Kurz, knackig und technisch extrem anspruchsvoll.
Für die meisten dieser Rennen benötigt man für die Teilnahme ITRA-Punkte. Die UTMB Serie hat sich 2023 vom ITRA Punktesystem losgelöst.
Wo ist denn aber nun der Unterschied?
ITRA-Punkte vs. UTMB-INDEX
ITRA-Punkte
Eine Skala von 1–6 Punkten, die zeigt, wie schwierig ein Rennen ist (Distanz + Höhenmeter). Du brauchst sie, um dich für große Events zu qualifizieren, wie z.B. Rennen der Golden Trail World Series (GTWS).
Beispiel: Ein Rennen mit 100 km und 3.500 Höhenmetern bringt 5 Punkte.
UTMB Index
Dein persönlicher Leistungs-Score, basierend auf deinen besten Rennen der letzten 3 Jahre. Je höher der Score, desto besser bist du im globalen Vergleich.
Um bei UTMB Rennen teilnehmen zu können, muss man nun sogenannte “UTMB Running Stones” sammeln, einen UTMB Index besitzen & damit im Losverfahren teilnehmen (ähnlich wie man es von den World Marathon Majors kennt). Über die Direktqualifikation bzw. den sogenannten “Shortcut” können sich nur Elite-Athlet:innen mit einem sehr hohen UTMB-Index und Charity-Teams einen Startplatz sichern.
Die Schnellsten
Natürlich ist diese Liste nicht abschließend und auch unsere Ida-Sophie Hegemann ist ganz vorn mit dabei. Trotzdem sind die folgenden Namen vermutlich die zur Zeit stärksten in der Szene:
Kilian Jornet (Spanien)
Der GOAT. Mehrfacher GTWS und UTMB-Sieger, hält Rekorde auf allen möglichen Strecken.
Jim Walmsley (USA)
Dominanter US-Trailrunner, macht durch seine Schnelligkeit oftmals den entscheidenden Unterschied – UTMB-Champion 2023.
Courtney Dauwalter (USA)
Queen of Ultras. Sie gewinnt alles, oft mit Riesenvorsprung und ist bekannt für ihren einzigartigen Style.
Judith Wyder (Schweiz)
Ursprung im Orientierungslauf (mehrfache Weltmeisterin) und dominiert auf allen Strecken bis 50km. Sie ist vor allem bekannt für ihre extreme technische Fähigkeit, speziell im Downhill.
Ready for the Trails?
Mit dem nötigen Grundwissen im Gepäck kannst du jetzt deine ersten Trailerfahrungen sammeln! Zwar erfordert das meist unbekannte Terrain eine hohe Anpassungsgabe aufgrund der ständig wechselnden Bedingungen, bietet gleichzeitg allerdings auch viel Spaß und epische Ausblicke. Starte mit leichten Trails, trainiere bergauf/bergab und trust the process. Je mehr Erfahrung du bekommst, desto mehr kannst du es auch genießen.